Das Hans-Fallada-Museum in Carwitz

Ausstellungen im Hans-Fallada-Museum

Sonderausstellung

Sonderausstellung im Scheunensaal des Hans-Fallada-Museums: „Wenn mich ein Buch wirklich reizt“ – Hans Fallada als Literaturkritiker

Hans Fallada war ein großer Literaturkenner und nahm am literarischen Leben in der Weimarer Republik rege Anteil, auch als Kritiker und Publizist. Er hat Werke von Ernest Hemingway und Irmgard Keun, Erich Kästner und Carl Zuckmayer besprochen zu einer Zeit, als ihre Bücher als Neuerscheinungen in den Buchhandlungen lagen.

Dieser weitgehend unbekannten Facette des Schriftstellers ist die Sonderausstellung gewidmet, die über das Jahr 2023 im Scheunensaal des Museums gezeigt wird.

Der Kauf einer Eintrittskarte für das Museum berechtigt auch zur Besichtigung der Sonderausstellung.

Wanderausstellungen

Wie aber bestehe ich vor Dir, sehr liebe Verwandtschaft?!

Die Ausstellung der Hans-Fallada-Gesellschaft, „Hans Fallada – Familienbilder. Wie aber bestehe ich vor Dir, sehr liebe Verwandtschaft –?!“ schöpft aus den ergiebigen Beständen des Hans-Fallada-Archivs und rückt Erinnerungen, Briefe und Fotos der Familie Ditzen in den Mittelpunkt. Das meiste Material wird damit erstmalig veröffentlicht.

Umfangreiche Recherchen in Archiven und Sammlungen Deutschlands förderten Details von Lebensläufen der Familienmitglieder zu Tage und schaffen, auf 16 biografischen Tafeln und sechs Thementafeln mit Hilfe von 248 Fotos und Dokumenten, das individuelle Porträt einer bürgerlichen Familie von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 2. Weltkrieges.

Den Kristallisationspunkt der Darstellung bilden der Schriftsteller Hans Fallada, der sich als „ein Glied in einer unendlichen Kette“ empfand, seine Briefe und sein literarisches Werk. Ein beeindruckender Familien-Stammbaum ergänzt die Schau.

Die Erarbeitung der Ausstellung übernahmen die Germanistin und Leiterin des Fallada-Archivs Erika Becker, Hans Falladas jüngster Sohn Achim Ditzen und die Kulturwissenschaftlerin Heide Hampel. Den Stammbaum entwarf Dieter Urban, die künstlerische Gestaltung oblag Caterina Muth und die Herstellung der Steffen GmbH in Friedland. Archive, Museen und Privatpersonen aus ganz Deutschland unterstützten das Entstehen mit Materialien, Auskünften und tätiger Hilfe.

Der Abdruck von Zitaten aus Werken und Briefen Hans Falladas erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Aufbau Verlages in Berlin. Das Projekt der Hans-Fallada-Gesellschaft förderten das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Die Ausstellung steht interessierten Museen, Gedenkstätten und Institutionen als Wanderausstellung zur Verfügung. Bitte melden Sie sich bei:

HANS-FALLADA-GESELLSCHAFT e.V. OT Carwitz

Zum Bohnenwerder 2
17258 Feldberger Seenlandschaft
Telefon/Fax (039831) 20359 E-Mail: hfg@fallada.de
www.fallada.de

[vc_wp_text]Zwischen 1940 und 1942 haben Otto und Elise Hampel, ein Berliner Arbeiterehepaar, mit Postkarten und Flugschriften zum Sturz des Naziregimes und zur Beendigung des Krieges aufgerufen.
Soweit wir heute wissen, wurden die allermeisten der weit über 200 Karten und Schriften, die die Hampels in Treppenhäusern und Briefkästen hinterlegt haben, von ihren Findern bei der Polizei abgegeben. Nach zwei Jahren illegaler Untergrundtätigkeit wurden die Hampels erwischt und denunziert. 1943 vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt, starben sie noch im gleichen Jahr unterm Fallbeil der Hinrichtungsstätte Plötzensee.

Konzept
Dass die Ausstellung von der Hans-Fallada-Gesellschaft auf Wanderschaft geschickt wird, ist kein Zufall. Hans Fallada verarbeitete das Schicksal der Hampels literarisch in seinem Roman „Jeder stirbt für sich allein“ (posthum 1947 erschienen).
Die Ausstellung hält sich ganz an den realen Ablauf der Geschichte, so wie sie sich in den im Bundesarchiv Berlin überlieferten Gestapo- und Nazijustiz-Akten zeigt.
Der Kurator Christian Winterstein (hfg) möchte daran erinnern, dass es Menschen gegeben hat, die in einer gesellschaftlichen Umgebung, die geprägt war von Anpassungsdruck und barbarischer Herrschaft, das Empfinden für Gerechtigkeit nicht verloren haben; die allein und auf sich gestellt, den Mut und die Hoffnung gefunden haben, praktisch Widerstand zu leisten.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen fotografische Reproduktionen von Original-Postkarten und -Flugschriften der Hampels. Form und Inhalt der Widerstandsschriften werden in Skripts historisch eingeordnet und näher erläutert. Exemplarische Auszüge aus den Gestapo- und Justizakten veranschaulichen den Ablauf der Geschichte. Die Lebensläufe von Otto und Elise Hampel, Fotografien von ihnen und ein ausführlicher Einführungstext vertiefen die Präsentation.

Fragestellung
Hat das Handeln der Hampels für uns heute, mehr als 70 Jahre nach dem deutschen Faschismus, eine Bedeutung, und falls zutreffend, welche? Das Ausstellungspublikum hat die Möglichkeit, eigene Gedanken zu Otto und Elise Hampel und ihrem Widerstandshandeln auf Postkarten aufzuschreiben und diese in einer Postkartenbox zu hinterlegen. Sie werden zum Ende der Ausstellungszeit in die Ausstellung integriert.

Rahmenprogramm
Christian Winterstein bietet Vorträge, Lesungen und Führungen an.

Ausstellungsorte
Die Ausstellung wurde bisher im Hans-Fallada-Museum Carwitz, im Ringelnatz-Geburtshaus Wurzen, in der Galerie des Kulturverein Feldberger Land sowie in verschiedenen Bibliotheken gezeigt.
Transportkosten, Gebühren für Fotomaterial, Honorare für Vorträge und Führungen sowie die Versicherung müssen vom Veranstalter getragen werden. Es kann eine pauschale Leihgebühr vereinbart werden.
Ansprechpartner im Auftrag der Hans-Fallada-Gesellschaft: Christian Winterstein info@christianwinterstein.de / Telefon: 015237825701[/vc_wp_text]

Zu den 28. Hans-Fallada-Tagen am 20. Juli 2018 wurde die neue Sonderausstellung „‚Sonst nichts Neues.’ Die Feldpostbriefe des Ulrich Ditzen (1896 – 1918)” eröffnet.
Ulrich Ditzen war der jüngere Bruder von Hans Fallada. Er hat sich von der Schulbank weg zu Beginn des Ersten Weltkrieges als Freiwilliger gemeldet und war fast vier Jahre lang an der Westfront in der Gegend um Lille eingesetzt, bevor er im August 1918, wenige Wochen vor Kriegsende, verschüttet wurde. Die über 500 Briefe und fast 300 Fotografien, die er während seines Einsatzes an seine Familie schrieb, sind erhalten und Gegenstand dieser Ausstellung.
Die Karten, Briefe und Fotografien geben vielfältige Einblicke in das Soldatenleben und den militärischen Dienst, enthalten neben erschütternden Begegnungen mit Tod und Gewalt auch amüsante Anekdoten über Kameraden und Vorgesetzte, fesselnde Berichte über Kampfeinsätze und die allgegenwärtige Jagd nach dem ersehnten Kriegsorden, dem „Eisernen Kreuz“. Kommentare zur Feindbildpropaganda wechseln mit Reflexionen über die Männergesellschaft an der Front ab, verwoben mit vielfältigen Lektüreeindrücken und der
individuellen Antwort auf die Frage: Wie war der Krieg wirklich?

Weitere Informationen finden Sie hier.